| Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016] |
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Hallo Gemeinde,
Heute war in der WAZ eine Beilage mit zwei Seiten Gratulation von Sponsoren und zwei netten Artikeln, die online nicht zu finden sind:
Neustart beginnt quasi bei Null
Essener planen das Regionalliga-Comeback
Das haben sie nun von ihrem Aufstieg. In der nächsten Saison wird alles schwerer. Wie das eben so ist, wenn man eine Klasse höher spielt. Erst dort werden all die möglichen Schwachpunkte aufgedeckt, die RWE in dieser Saison noch vortrefflich kaschieren konnte.
Trainer Waldemar Wrobel wird seinem Team daher ein sanftes Facelifting verpassen. Die Aufstiegsmannschaft soll auch in den Genuss der Liga kommen, die sie sich selbst erarbeitet hat. Der Großteil der Mannschaft hat schon frühzeitig neue Verträge unterzeichnet.
Zudem profitiert der Aufsteiger von der Ligenreform, die zur Folge hat, dass in der kommenden Spielzeit kein Verein sportlich absteigen wird. Gleichzeitig hat sich der Verein bereits nach Verstärkungen umgetan. Dabei hat RWE nach abgeschlossener Insolvenz zwar wieder freie Hand, aber nur wenig Spielraum. Es geht bei Null wieder los. Ohne Schulden, aber auch ohne frisches Geld. Das Budget hat der Klub daher nur moderat um 20 Prozent angehoben. Der Gesamtetat beläuft sich in der kommenden Saison auf 2,4 Millionen Euro, umfasst aber alle Kosten, nicht nur die der Regionalliga-Mannschaft.
Damit sind keine großen Sprünge möglich, aber immerhin zielgerichtete Verstärkungen. Güngör Kaya soll eine davon sein. Der 2l-Jährige erzielte in der A-Jugend des VfL Bochum die Fabelquote von 37 Toren in 40 Spielen, stand danach beim 1. FC Nümberg bereits auf dem Sprung in die Bundesliga, war zuletzt jedoch vereinslos. Auf seinem zweiten Anlauf ruhen große Hoffnungen. Mindestens genauso überzeugt ist Wrobel von Kevin Grund, der beim MSV Duisburg keine Perspektive mehr auf einen Einsatz im Zweitligakader sah und sich nun bei RWE beweisen soll. Roberto Guirino aus der A-Jugend des Bonner SC ist der
Dritte bekannte Zugang.
Doch nicht nur die Wege werden in der Regionalliga weiter, auch die Gegner besitzen ein größeres Kaliber. Gerade die spielstarken Zweitvertretungen, aber auch Klubs wie Lotte, Wuppertal oder Trier werden ein anderer Gradmesser als Erkenschwick oder Bergisch-Gladbach. Ein Ziel haben die Verantwortlichen bisher noch nicht ausgelobt, aber dort zeigten sie sich in der Vorsaison ja auch nicht eben treffsicher. Eine Prognose für diese Saison ist schwer, dennoch scheint ein Mittelfeldplatz realistisch. ak
„Rot-Weiss Essen war wer, ist wer und bleicht auch wer“
Vom Ruin den Sprung in die Regionalliga geschafft - ein Rückblick auf Höhen und Tiefen der zurückliegenden Monate
Das Glück kam an einem Freitag, den 13. Rot-Weiss Essen lag darnieder: erschüttert, ernüchtert, ruiniert. Ob und wann der zaghafte Neuaufbau nach Insolvenz und Zwangsabstieg
überhaupt Früchte tragen würde, darauf wollte niemand wetten.
Es war vor allem eine Mischung aus Routine, Trotz und Neugier, die 6.250 Zuschauer am 15. August 2010 dazu bewegte, sich das Spiel einer namen- und gesichtslosen Mannschaft gegen den VfB Homberg anzuschauen. In der Vorbereitung betrieb die aus der Not geborene
Mannschaft, die sich zum Großteil aus der RWE-Reserve rekrutierte, jedenfalls keine Werbung in eigener Sache. Tiefpunkt: Eine 1:2-Niederlage gegen eine Essener Amateurauswahl. Auf diesen schmalen Schultern sollte also die Zukunft des Vereins lasten. Doch die unentwegten Essener Anhänger bereuten ihr Erscheinen nicht. Rot-Weiss Essen
kämpfte, drückte, rannte wie man es seit allzu langer Zeit nicht mehr gesehen hatte.
Der NRW-Liga-Aufsteiger wankte, fiel aber nicht. Alle hatten sich bereits mit einem 0:0 abgefunden, da schlug die Sternstunde von Alexander Thamm. Der von den Sportfreunden Lotte an die Hafentraße gewechselte Innenverteidiger hämmerte mit einem Seitfallzieher in der 89. Spielminute den Ball in die Maschen. Ein Treffer, der in der ARD-Sportschau zum
Tor des Monats gewählt wurde. Für RWE wär es das Tor des Jahres, ein Fanal für eine furiose Saison. machte.
Beseelt von diesem einen ,,Der-RWE-ist-wieder-da"-Ausrutscher Moment flog die blutjunge Mannschaft von Trainer Waldemar Wrobel durch die Saison. Auf Schritt und Tritt auf dem begleitet von einer Fanschar, die eine Rekordmarke nach der anderen durchbrach, die Organisation mancher Dorf klubs überforderte und jede Partie zu einem Heimspiel machte. Der VfB Hüls aus Marl war das einzige Team, das RWE am achten Spieltag die Punkte abspenstig machte. Es sollte der einzige Ausrutscher auf dem Weg in die Regionalliga bleiben.
Die nächste Niederlage folgte erst sieben Monate später und darf getrost auf die Nachwehen der Aufstiegsfeier geschoben werden.
In schöner Regelmäßigkeit mussten die Gegner vor dem rot-weissen Kollektiv kapitulieren. Germania Windeck, Fortuna Köln, die Sportfreunde Siegen oder auch der Lokalrivale ETB Schwarz-Weiß Essen hatte sich mit namhaften Koryphäen für das Aufstiegsrennen gerüstet, liefen abe allesamt hinterher. Die regionalligaerfahrenen Dennis Lamczyk, Alexander Thamm und Timo Brauer erfüllten bis übererfüllten die Ansprüche an einen Führungsspieler. An deren Seite reifte eine ganze Fülle neuer Talente zu hoffnungsvollen Himmelsstürmern. Den beachtlichsten Karrieresprung legte wohl Meik Kuta hin, den Wrobel beim Landeligisten GSV Moers entdeckte und an die Hafenstraße lotste. Anfänglich durfte er sich als Lückenbüßer versuchen, heute ist er aus der Aufstiegsmannschaft nicht mehr wegzudenken.
„Vor der Saison haben die Leute gefragt: ´Was wollt ihr denn mit denen?´“, sagt Wrobel heute. Und muss einräumen, dass er in diesen Momenten schon ein wenig stolz sei. Das hört man sonst selten von dem 41-jährigen Polizisten. Der Verein hat sich dem Diktat der neuen Bescheidenheit nicht nur pro forma unterworfen, sondern scheint die Lektion aus dem finanziellen Desaster gelernt zu haben. Selbst als der Aufstieg den Essenern nur noch theoretisch abspenstig zu machen war, betonte Wrobel; „ Die großen Sprüche überlassen wir anderen." Besser hätte das auch sein neuer Chef höchstselbst nicht formulieren können. Michael Welling übernahm als erster Vorsitzender im September die Geschäfte an der Hafenstraße. Bezeichnenderweise haüe der Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus den
Kontakt vermittelt. Statt der Sportrechte der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sollte der promovierte Wirtschaftswissenschaftler nun einen insolventen Fünftligisten
vermarkten. Überzeugungsarbeit sei dazu aber nicht vonnöten gewesen. ,,Weil ich einfach Bock darauf hatte. Das ist Old-School-Football und ich war wohl auch einfach bekloppt genug", glaubt Welling.
Dass er eine solche Erfolgsgeschichte schreiben würde, war dabei nicht abzusehen. Doch irgendwie hat es sich alles gefügt. Welling scheint ein Glücksgriff, Wrobel formte eine Mannschaft, die den Rest der Liga das Fürchten lehrte. Als die Rot-Weissen dann am 16. April im Siegener Leimbachstadion den Aufstieg besiegelten, war dieser längst schon nur noch eine Frage der Zeit. Was den Rausch dieser Nacht nicht dämpfte. Rot-Weiss Essen war wer, ist wer, bleibt wer, steht in den miefigen Räumen der Geschäftsstelle an der Hafenstraße. Vor allem der letzte Teil schien in den letzten Monaten bisweilen fraglich. Doch allmählich dürfen alle, die es mit dem Deutschen Meister von 1955 halten, wieder guter Dinge sein. Dafür ist neben dem sportlichen Erfolg auch eine Vollzugsmeldung verantwortlich. Der längst
beschlossene Neubau an der Hafenstraße wird nun tatsächlich umgesetzt. Eine Fliegerbombe entschärfte der Kampfmittelräumdienst vor wenigen Tagen dort, wo bereits in gut einem lahr die neue Arena stehen soll. Mehr Zündstoff hatte diese Saison einfach nicht zu bieten.
Auch die Gläubigerversammlung nahm schließlich ein versöhnliches Ende. Die Planinssolvenz steht damit kurz vor dem Abschluss. ,,Unser Trainer hat das Bonmot geprägt: ,Man muss als Kind vor eine Schleuse geschwommen sein, wenn man an dieser Saison etwas auszusetzen hat'. Dem schließe ich mich an", sagt Welling.
Mit all den Tugenden, von denen so viele Vereine fabulieren, einer jungen Mannschaft, die begeisternden Fußball spielt, überwältigendem Fanzuspruch und wenig Geld ist aus einem
insolventen Zwangsabsteiger in marodem Stadion und ohne Mannschaft ein schuldenfreier Regionalligist geworden. Mit einem Team, um das ihn andere beneiden und bald sogar einem neuen Stadion. Und das Glück soll nun natürlich noch eine Weile bleiben.
Aaron Knopp
Ich bin immer noch der Meinung, dass die Zweitvertretungen vor 80 Zuschauern eine Runde untereinander auspielen sollten - so sind sie der Tod des Fussballs der unteren Ligen.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016] |
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Ich bin hoch zufrieden mit unserer neuen Mannschaft, die mir die Identifikation mit dem Verein endlich mal wieder stark vereinfacht. Dabei möchte ich die ganze Führungsmannschaft und auch den IV deutlich mit einschließen.
Natürlich habe ich am Anfang der Saison geglaubt, das Ziel 5. Platz sei ganz schön mutig. Da habe ich wohl die Kompetenz der Verantwortlichen unterschätzt. Dass es nun derzeit so gut läuft, habe ich niemals erwartet. Die Mannschaft will gewinnen und den Fans zeigen, wozu sie bereit und in der Lage ist.
Es ist lange her, dass ein solcher Schulterschluss zwischen allen am Verein Beteiligten und Interessierten geschehen ist - und ich glaube, dass die Fans wesentlich dazu beigetragen haben, den Verein am Leben zu halten. Da stören mich auch ein paar (vielleicht sprachlich ungeschickt dargestellte) Äußerungen bsdrs. hier im Forum nicht. Ich glaube auch nicht, dass die Selbstzerfleischung nach ein paar Negativerfahrungen wieder beginnen wird. Das Saisonziel ist wahrscheinlich jetzt schon erreicht, und wenn es rechnerisch so sein wird, wird der Verein auch seine Ziele korrigieren. Warum sollte man das jetzt tun? Natürlich hoffen wir auf den Aufstieg, aber ich für meinen Teil fordere ihn nicht. Mir ist viel wichtiger, dass das Insolvenzverfahren zu einem guten Abschluss gebracht wird - auch dieser Fakt wird mir von einigen Usern hier zu schnell unterschlagen.
Sportlich bin ich erfreut, eine solche frische Truppe sehen zu können. Im letzten Jahren und einigen anderen davor hätten wir Spiele wie am Freitag noch in der 92. Minute verloren. Auch das hätte mich an diesem Freitag nicht umgebracht, aber wenn man oben steht, hat man auch ein wenig mehr Glück als sonst.
Noch einmal: es liegt nicht an uns, irgendwelche Forderungen zu stellen, außer dass der Verein nun sauber wirtschaftet. Ich werde meine Mitgliedschaft kündigen, wenn der Schwachsinn der letzten Jahrzehnte wieder von vorn beginnen sollte. Sportlich ist mir der eingeschlagene Weg sehr sympathisch, und nach über 55 Jahren RWE fühle ich mich an Zeiten erinnert, wo ein junger RWE die Ligen aufgemischt hat (leider nicht so sehr häufig, aber immerhin). Wir werden nicht ewig in der 5. Liga verbleiben, wenn wir mit dem Verein und seiner jetzigen Mannschaft am gleichen Strang ziehen, d.h. ihn unterstützen und anfeuern.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016] |
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Ich weiß nicht, was einige hier wollen. Vor ein paar Wochen waren wir froh, überhaupt noch eine Mannschaft auf den Platz zu bekommen. Gespielt wurde schon am Hallo (oder auf anderen Bezirkssportanlagen).
Jetzt ist es klar, dass der Verein überlebt; wie das finanziell aussehen wird, wissen wir noch nicht. Wie das sportlich aussehen sollte, haben wir andächtig gehört, als WW vor der Saison das Ziel 5. Platz ausgegeben hat und haben alle kräftig den Daumen gedrückt, dass er Recht behalten möge. Jetzt haben wir - nach Jahren - das wunderschöne Gefühl, oben zu stehen (immer noch ohne Geld, mit Jungs, von denen ich vorher kaum wusste, dass es sie überhaupt gab) und wir werden den 5. Platz erreichen.
Weiter noch: wir werden nicht auf der Bezirkssportanlage landen. Darüber bin ich sehr froh, auch dass wir in der 5. Liga spielen und nicht in der Kreisliga C (wäre ja auch möglich gewesen).
Und jetzt laufen die jungen Burschen zur Form ihres Fussballerlebens auf, weil sie für den RWE spielen und einen Trainer haben, der sie zu motivieren weiß. Das alles ist 5. Liga und bleibt diese (und - hoffentlich nicht - vielleicht auch nächste) Saison so. Dann wissen wir, weiß der Verein, wie es weiter geht. Bis dahin kann man Geld ansparen, der Zuschauerschnitt ist phänomenal. Dann kann man sich verstärken, wenn es machbar und möglich ist. Ich wünschte mir, der IV wäre erst nach dem Ende der Transferzeit fertig, dann würde sich das ganze Gerede über neue Leute erübrigen. Die, die wir haben, sind so gut, dass sie das gesteckte Ziel erreichen (und was hatten alle heiße Ohren, als das ausgegeben wurde). Seitdem hat sich nichts verändert außer dem Zwischenstand in der Tabelle, der heute gilt.
Ich bin übrigens der Meinung, dass die 2. Mannschaften nicht in die normalen Ligen gehören (und wenn schon diese Laberreform, dann sollten sie zumindest mit vorher bekannt gegebenen Kadern antreten und nicht mal mit diesem Profi oder mit jenem).
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Das war nicht das beste der bisherigen Spiele, hätte aber auch anders verlaufen können, schließlich hatten unsere auch Chancen in der 1. Halbzeit. Spielerisch effektiver waren die Quergestreiften, im Laufe des Spiels auch mit deutlicherem Spielaufbau und besseren Chancen. Wir hätten uns nicht beklagen können, wenn es anders ausgegangen wäre. Dafür aber hat das Spiel Verschiedenes gezeigt:
1. Wir haben einen Torwart (Lamczyk hat mindestens drei bis vier klare Chancen zunichte gemacht;
2. Kaum ein Spieler gibt auf; auch als es nicht gut lief, sind Meter gemacht worden (wegen des häufig eher bescheidenen Stellungsspiels auch hinter dem Gegner her);
3. Spielerisch sind die Ansätze deutlich zu sehen, heute fehlte es an Präzision und Konzentration (wenn AT Hacke-Spitze in der Abwehr spielt, vermehren sich meine grauen Haare; gottseidank kann er auch rustikal);
4. Die Mannschaft hat kein Konditionsproblem, die Krämpfe waren beim Gegner.
5. Es spielen auch Leute aus der 2. Reihe, und das teilweise über Erwarten gut, so dass die Ausfälle der Langzeitverletzten (noch!) gut ausgeglichen werden. Wenn die wieder kommen nach der Winterpause, stimmt es auch in der Breite. Neue Leute würden das erreichte Gefüge nur durcheinander bringen.
Ich freue mich jedenfalls auf jedes Spiel, und das seit Jahren. Ich gehe jedes Mal mit gutem Gefühl zum Platz, weil ich wieder weiß, dass die Mannschaft kämpft und spielt (in dem Alter fehlt es manchmal an etwas Ruhe, aber das kommt noch).
Und noch einmal: weg mit den 2. Mannschaften, die sind mit verantwortlich für das Finanzdesaster der unteren Ligen: sollen sie doch vor 80 Zuschauern gegeneinander spielen.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv Juni 2010 - Juli 2016] |
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Sechs Wochen habe ich mir jetzt alles immer nur mitgelesen, nun muss ich mal wieder meinen Senf dazutun.
1. Wir sind ein Amateurverein. Auch wenn einige hier das nicht glauben wollen, immer neue und bessere Spieler verlangen, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen - das ändert nichts. Wir sind jetzt auch offiziell (D. Jamro hat´s gesagt) Amateure; auch wenn ich glaube, dass viele „Amateure“ besonders im Kopf des Vereins seit Jahren/ Jahrzehnten nichts anderes gewesen sind. Hier ist doch jetzt die Chance, losgelöst von persönlichen Eitelkeiten professionell sich neu aufzustellen.
2. Wir leben noch. Wir leben auch deswegen noch, weil der OB ein schlechtes Gewissen hat. Er mag uns nicht - und der Verein bzw. seine Vertreter waren zu fein, zu dumm, zu wer weiß was, um mit der Stadt zu reden. Lernen wir, mit der Stadt zu kommunizieren. Setzen wir uns aber gleichzeitig das Ziel, nicht von ihr vereinnahmt zu werden, sonst bleiben wir der Spielball der jeweils Machthabenden. Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass die Stadt (wer auch immer das war und ist) den Verein nur auf unterstem Niveau hat leben lassen (Stadionkauf, Abriss Westkurve, Insolvenz).
3. Wir sind pleite; wie pleite, wird der 16.8. zeigen. Ich bin froh, dass wir mit dem IV einen fähigen Mann haben, der zielstrebig, schnell und konsequent seinen Beruf ausübt. Er scheint übrigens kommunikativer zu sein als unser letzter Vorstand. Eine solche Außendarstellung sollte man unserem AR auch wünschen, aber der taucht lieber ab und auf, wie es ihm gefällt (und lässt dadurch alle mögliche Verschwörungstheorien zu, denen aber nicht einmal entgegengetreten wird).
4. Aus all dem ist ersichtlich, dass wir froh sein sollten, noch zu existieren: zwei Dinge sind es jetzt, die den Verein ausmachen, die Marke und die Fans. Hiermit ist pfleglich umzugehen, geht eines der beiden den Bach hinunter, ist es geschehen um den Verein.
Finanziell sollte jetzt sauber gewirtschaftet werden: jeder Privatmann kann das ausgeben, was er hat (der Verein hat Sponsorenzusagen); niemand sollte ausgeben, was er vielleicht demnächst bekommen könnte (von daher halte ich den geschätzten Zuschauerschnitt schon wieder für gewagt).
5. Sportlich haben wir wieder einmal, diesmal ungewollt, ein Übergangsjahr. Die neu zusammengestellte Mannschaft sollte in der Lage sein, die Klasse zu halten (aber man weiß bei RWE ja nie). Trainer und sportliche Leitung haben da jedenfalls im Rahmen der Möglichkeiten schnell eine Truppe zusammengestellt, die WW hoffentlich viel, den meisten von uns erst mal wenig sagt. Stehen wir hinter ihr und sehen wir zu, dass der sportliche Anfang nicht durch Querelen unter den Fans beeinträchtigt wird.
Und noch einmal: weg mit den 2. Mannschaften, die sind mit verantwortlich für das Finanzdesaster der unteren Ligen: sollen sie doch vor 80 Zuschauern gegeneinander spielen.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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Jetzt ist die Saison endlich richtig vorbei. Endlich mal eine schnell und konsequente Entscheidung und Ende mit dem Rumeiern. Es ist doch schon wochenlang und länger sichtbar, dass unser Vorstand blauäugig war und den Realitäten, besonders finanziell, nie ins Auge gesehen hat. Es ist doch auch sichtbar, dass die jetzige Stadtspitze nie wohlgesonnen war. Das Gleiche gilt auch für alle möglichen Großsponsoren der Stadt. Da hat nie das Miteinander gestimmt, und ich möchte auch nicht wissen, mit welchen Halbwahrheiten man sich immer wieder etwas vorgemacht hat.
Was mich als Essener Bürger sehr nachdenklich macht, ist aber, mit welcher Kurzsicht hier städtische Entscheidungen getroffen worden sind: abgesehen davon, dass im letzten Jahr dann Millionen für die Hafenstrasse verbrannt worden sind und es der Stadt nicht gelungen ist, hinreichend auch finanziellen Einfluss auf den Verein zu bekommen, um wohl überzogenes Finanzverhalten des Vereins zu kontrollieren, fürchte ich mich fast vor der Zukunft.
Wer nutzt die Stadionruine noch? (Bestimmt kein C-Kreisligist.)
Da bleiben Fragen offen nach der Jugendabteilung des Vereins (was machen die Jungs jetzt?, welcher soziale Brennstoff wird da erzeugt?) und vor allem - vorausgesetzt, der worst case tritt ein und RWE fängt als FC Rot-Weiss ganz unten wieder an, wer garantiert denn in welcher Kreisliga auch immer noch die Sicherheit auf den Bezirkssportanlagen und Ascheplätzen, wenn die Jungs von der Hafenstrasse kommen. Ich jedenfalls kann nirgendwo anders hingehen zum Fussball und so wird es vielen, auch den alten Sponsoren gehen; wie wird man den über 1000-2000 Fans auf den Kleinsportanlagen und ihrer Umgebung begegnen; vor allem, weil ich glaube, dass hier viel Glaube an politische Gestaltungsfähigkeit verloren geht. Ich garantiere, dass die Folgekosten dieser Insolvenz wesentlich höher sein werden als irgendwie zum jetzt gerade vorübergegangenen Zeitpunkt die Notsituation zu überbrücken.
Der RWE wird auch diese Situation überstehen.
Und noch einmal: weg mit den 2. Mannschaften, sollen die doch vor 80 Zuschauern gegen-einander spielen. So sind sie der Tod jeder Liga.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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Ich muss schon sagen, dass ich heute endlich mal wieder Fussball gesehen habe, der Emotionen hat hochkochen lassen. Eine Heimmannschaft, die sich erst einmal spielerisch, zur rechten Zeit aber auch kämpferisch durchgesetzt hat. Es war schon zu sehen, dass Wuppertal eine Liga höher gespielt hat, es gab während des Spieles Zeiten, wo sie uns das auch haben spüren lassen, besonders kurz nach der Halbzeit. Aber genau da haben Kampf und auch Glück und ein Riesen-Matze geholfen, über die Runden zu kommen.
Alle unsere Jungs haben endlose Meter gemacht, man hat gemerkt, dass sie gewinnen wollten, auffällig besonders Stachi, Timo, Allassane und Mike, ohne die Leistung der anderen herabsetzen zu wollen. Auch die 1 zu 1-Situationen wurden häufig gesucht und immer häufiger gewonnen, gerade über außen, damit ist Wuppertal nicht gut klar gekommen. Als die Wuppertaler dann aufgemacht haben nach dem 2:1, ist auch die Gefahr nach vorn wesentlich höher geworden.
Hier muss jetzt das neue Gespann viel reden; ich halte es für wichtig, so viele wie möglich vom jetzigen Stamm zu halten (wenn machbar) - es scheint, dass die Mannschaft immer eingespielter ist. Nicht einmal nach dem einzigen Bock von Matze zum Anschlusstreffer
5 Minuten vor Schluss hatte ich die Befürchtung, dass das altbekannte letzte-Minute-Tor noch fallen könnte. Unsere Jungs hatten genügend Ruhe und das bisschen Dusel, dass man zum Sieg braucht. Wenn das jetzt die Mannschaft für die nächste Saison wäre, würde ich mich nicht fürchten, sondern auf den Aufstieg wetten.
Und noch einmal: weg mit den 2. Mannschaften, sollen die doch vor 80 Zuschauern gegen-einander spielen. So sind sie der Tod der 4. Liga.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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Aus dem Stadion: 1. Halbzeit von beiden Seiten eher bescheiden, kaum Chancen. Rot-Weiss bemüht, aber mit übermäßig vielen einfachen Fehlern im Abspiel, besonders in der Vorwärtsbewegung. Stachnik so allein ist verschenkt; Mainka und Bührer mit den sehenswerteren Aktionen, aber auch recht fehlerhaft. Chitsulo auf Rechtsaußen eher eine Fehlbesetzung. Abwehr eigentlich solide, solange Michael Lorenz nicht über die Mittellinie kommt. Erst in der zweiten Hälfte mehr Druck, besonders rechts über Alessane, darum auch links plötzlich mehr Platz. Warum dann immer durch die Mitte? Bis auf wenige Ungenauigkeiten keine rechte Trierer Chance zugelassen (erst zum Ende nach einer Ecke, super gehalten von Matze). Höhepunkt des Spiels eindeutig der präzise und hart geschossene Freistoß zum Siegtreffer.
Auch sonst Mike der stärkste Feldspieler mit langen Wegen, wurde aber auch erst in der zweiten Halbzeit wärmer. Sonst gut noch Sebastian Zinke, starkes Kopfballspiel. Brauer mit Licht und Schatten sowohl vorn als auch hinten; profitierte in der zweiten Hälft von Alessane.
Markus Kurt ruhig und abgeklärt und nach vorn wenig effektiv wie immer, starker Kämpfer.
Haltet so viele Spieler wie möglich, verstärkt besonders die Außenbahnen in der Abwehr und sucht jemanden im offensiven Mittelfeld (einen Knipser werden wir uns kaum erlauben können). Die Sicherheit wird kommen, wenn man weiter Erfolgserlebnisse sammelt.
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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1. Eine einmalige Chance mit Düsseldorfer Unterstützung. Wir bauen nicht neu - wir renovieren den alten Kasten. Lasst uns mit der Westkurve anfangen, da passt ja genau eine Tribüne hin. Wenn die fertig ist (schnell machen), können wir die alte abreißen. So vermeiden wir auch mögliche Schadenersatzforderungen, die in der Zukunft auftreten könnten.
2. Macht endlich die Philharmonie und Zollverein zu. Düsseldorf hat gesagt, das ist zu teuer für Essen. Und da müssen wir ja wohl hören.
3. Ich will keinen Fußball in einem Schutthaufen sehen.
4. Was sagt denn der Verein dazu?
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| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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Erst mal jeden Dank an die Veranstalter der Demo: erstens, dass sie sie überhaupt auf die Beine gestellt haben und sie dann auch prima organisiert haben. Dass eingeladene Redner nur Sprechblasen absondern, war doch vorauszusehen. Ich denke jedenfalls, dass so eine Demo für einen Viertligisten schon super ist, vor allem auch, wie sie abgelaufen ist. Schön wären ein paar Leute mehr gewesen, aber auch so war die Stimmung gut und dem Ernst der Lage durchaus angemessen.
Auch für die Unterschriften Sammlung vielen Dank, das kostet schon viel Zeit und Mühe - ist ja aber für einen guten Zweck.
Zum Sportlichen: ich glaube nach mehr als ein ein halb Spielzeiten in der Regionalliga, dass man da nur rauskommt, wenn man viel Glück hat oder viel Geld anfasst. In der Liga laufen fast alle Spiele auf mäßigem Niveau, es gibt keine Übermannschaft, die die Liga beherrscht. Alles, was ich in der Zeit gesehen habe (und dazu gehörte auch Do II), hat mehrheitlich knapp gewonnen und die Spiele hätten mit ein wenig Glück/ Pech auch immer mit einem anderen Ergebnis enden können. Da wir für die Liga recht viel Geld angefasst haben, reicht es zumindest für einen einstelligen Platz. Dass es jetzt nicht langen wird, liegt wieder an den üblichen Fehleinschätzungen (TS als Trainer, unsere zwei jetzt), es ist doch auch bezeichnend, dass es erst ein wenig aufwärts geht, seit vier (!) Neue da sind.
Es muss jetzt die Lizenz her und dann muss ein großer Teil der Mannschaft gehalten werden (der Verein wird da nicht sehr wählerisch sein können): die Jungs brauchen alle Zeit, und je länger sie zusammenspielen, desto besser wird es gehen. Schaut mal nur nach Lotte, da werden nur wenige Posten verändert oder doppelt besser besetzt. Dazu gehört ein Trainer, der die Liga kennt und Ambitionen hat.
Natürlich gehört dazu auch ein Stadion, das besser aussieht als die Bruchbude jetzt. Allmählich werden wir, Stadt und Verein, zu bemitleidenswerten Deppen der Republik.
Es ist jetzt an der Zeit, die politische Entscheidung umzusetzen, das hat aus meiner Sicht auch nicht nur mit den Schulden der Stadt zu tun - die haben auch alle anderen Großprojekte trotz Schulden hochgezogen, weil es gewollt war. Das Stadion ist zu wollen, nur im Zusammenhang damit wird es mit dem Verein wieder aufwärts gehen.
Und dann weg mit den zweiten Mannschaften, die sind das Ende des Fußball-Unterbaus: sollen sie doch vor 80 Zuschauern gegeneinander spielen.
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wewers hat noch keine Spielberichte geschrieben