| Schalke 04-Sportlich |
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Tach auch, Crispys!
Du magst Recht haben, daß das Problem für Heynckes nicht bestand, da er kategorisch jungen Spielern den Vorzug gab.
Rudi Assauer erklärte zu diesem Thema noch vor Wochenfrist im DFS - Doppelpass sinngemäß: "Es kann nicht sein, daß wir in Hinblick auf die WM 2006 für die Nationalelf Forschungsarbeit leisten, aber selber in der zweiten Liga kicken."
Und genau DAS trifft meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf. Delura feierte mit zwei Toren in zwei Spielen einen glänzenden Einstand im Profikader, diese Treffer allerdings als Joker in Stürmerposition. Sein Talent ist unstrittig, aber seine Motivationseinbrüche nach Fehlern sind einfach ein zu großer Unsicherheitsfaktor, um ihn immer wieder nur wegen seiner hervorragenden Perspektiven aufzustellen.
Delura wird für mich aktuell zu einem späten Opfer von Heynckes' Eitelkeit: Der Versuch, das junge Talent zum *Offensiven Rechten* zu machen, mußte fehlschlagen. Delura hatte in all seinen Einsätzen keine Szene, in der er mal den Weg zur Torauslinie gesucht hätte. Er war mit dem Wissen um seine eigene Zweikampfschwäche immer nur darauf bedacht, durch Querbewegungen eine offensive 1:1 Situation zu vermeiden.
Eddy Achterberg hat ja nicht umsonst als eine seiner ersten Amtshandlungen den überforderten Youngster aus der Schußlinie genommen. Und Rangnick scheint dies, nicht anders zu sehen.
Aber selbst dann, wenn Delura als dritte Option, neben Altintop und Varela auf der rechten Seite in Erwägung zu ziehen wäre, scheint mir das angesprochene Problem damit nicht behoben.
Es bleibt die Frage nach der idealen Kombination, und die Antwort kenne ich nicht.
Glück auf!
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Tach auch!
Ich sehe in der nächsten Zeit andere Probleme als *Böhme und Ailton* auf die Knappen zukommen.
Der *Fall Böhme* ist schnell erklärt: Sein ganzes Dilemma zeigt sich in dem Hilfeschrei, den er durch sein Sport-Bild Interview offenbart hat. Wer sich selber für stark genug hält, Ansprüche auf einen Platz in der Startelf zu erheben, sollte das gefälligst auch unter Beweis stellen! Gelegenheit dazu bietet sich einem Fußballprofi jeden Tag beim Mannschaftstraining (beliebig umzuschreiben auf Dede, dessen Pfauengehabe bei der Präsentation angeblicher Interessenten vor dem Hintergrund der Dortmunder Lage noch eine ganz andere, moralisch fragwürdige Qualität besitzt).
Daß wir uns nicht mißverstehen: Ich halte Jörg Böhme für einen der genialsten Fußballer der Liga, aber andererseits auch für einen ignoranten Quertreiber, der allzu oft mit den Problemen seiner Eitelkeit zu kämpfen hat. Es geht speziell bei seiner Person nicht etwa darum, einem Verrückten den nötigen Freiraum zu lassen. Nein! Es geht um das Mannschaftsgefüge, das empfindlich gestört werden könnte, ließe Ralf Rangnick die besseren Trainingsleistungen anderer Spieler zu Gunsten einer Aufstellung Böhmes unberücksichtigt. Und sich in der Winterpause einen anderen Verein suchen zu wollen, entspricht bei einem bis 2006 gültigen Vertrag für einen Spieler jenseits der dreißig schon eher dem Charakter eines trotzigen, unbelehrbaren Kindes.
*Fazit: harmloses Boulevard-Geheule mit geringem Konfliktpotential für den Verein - egal, ob Böhme ginge oder bliebe.*
Der *Fall Ailton* gestaltet sich auch nicht problematischer:
Ailton wird murren, schmollen, drohen und fluchen - und während der Dauer seines Vertrages für Schalke das ein oder andere Tor schießen. Auch für ihn gilt, daß sich ein Profi der Konkurrenz im Kader stellen muß.
Ailton wird sich dabei an den Gedanken gewöhnen müssen, auf Schalke ersetzbar und nicht unentbehrlich zu sein. *Fazit: häufige Boulevard-Aufmacher mit der Chance, zum nervenden Langeweiler zu werden.*
Oberhalb dieser zu erwartenden Literaturnahrung für's Fußballvolk dürfte sich da hingegen schon die Frage bewegen, ob der Kader von Schalke 04 in seiner Zusammensetzung stimmig ist.
Während sich auf der linken Seite eine Fülle personeller und damit spielerischer Variationsmöglichkeiten bietet, entwickelt sich ihr rechtes Pendant zum Problemfall.
Mit Varela und Altintop stehen dort zwei offensive Kräfte zur Auswahl, die auf dieser Position nicht heimisch sind. Die Alternative wäre denn dann leider doch wohl nur Asamoah, was allerdings den Vorteil besäße, die Frage nach der Besetzung des Sturms zu entschärfen.
Asamoahs deffensive Geschicklichkeit ist eher zweifelhaft, und mit Nils Oude-Kamphuis steht ein rechter Verteidiger hinter ihm, der dort auch nur als *kleinstes Übel* spielt. Mit Heynckes' angedachtem 3-5-2 konnte dieser Problematik auch nicht beigekommen werden.
*Fazit: in der Schlußtabelle nur Platz 5 wegen zu leicht ausrechenbarer Schwachstellen*
Man darf gespannt sein, wie Ralf Rangnick die rechte Seite zu gestalten gedenkt.
Glück auf!
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PeleusSohn hat noch keine Spielberichte geschrieben