| Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010] |
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Ich möchte noch einmal abschließend etwas sagen zu der Diskussion rund um die unkultivierte Fankultur
Zu sagen, RWE habe gestern auch gegen die eigenen Fans gewonnen, greift viel zu kurz und betrifft nur einen Teil der Zuschauer.
Ich möchte daran erinnern, dass beim Anpfiff und selbst noch nach dem 0:1 eine durchaus wohlwollende Atmosphäre herrschte. Gerade von der Ost wurde gut supportet, teilweise auch von der Nord, wenn gleich wie immer deutlich dezenter.
Erst nach dem 0:2 kippte die Stimmung.
Es liegt jetzt vor allem an der Mannschaft, das Publikum wieder auf seine Seite zu ziehen. Sie hat die Bringschuld, nicht in erster Linie wir. RWE steht sportlich auf der tiefsten Talsohle seit mindestens 1933 (dort beginnen die seriösen Aufzeichungen). Erstmals werden wir es nicht schaffen, eine 4. Spielklasse sofort wieder in Richtung Liga 3 zu verlassen. Ich möchte mal wissen, wie Fans anderer Ruhrgebietsvereine auf so einen Absturz reagieren würden. Wenn schon jetzt bei Scheiße die große Krise ausbricht, nur weil kein UEFA-Cup-Platz mehr lockt.
Da sind Leute auf der Tribüne, die noch vor zwei oder vier Jahren vor 50.000 Zuschauern im Kölner Rhein-Energie-Stadion ihre Roten angefeuert haben oder auch auf einem proppevollen Betze gegen die Erste von Lautern dabei waren.
Die - und da zähle ich mich dazu - müssen nun ansehen, dass wir uns gegen den Tabellenvorletzten der Regio West zu einem schmutzigen Arbeitssieg quälen. Das schmerzt halt ungemein
Andererseits - und das ist auch unstrittig - gehören Pöbeleien wie in WAT und Attacken wie gegen die Mölders-Familie strengstens sanktioniert.
Am Ende müssen wir es alle zusammen schaffen - aber wie gesagt: Vor allem die Akteure auf dem Rasen sind gefordert, den Funken der Begeisterung überspringen zu lassen. Wie sagte es Robert Mainka im Interview von jawattdenn.de sehr treffend: "Umgekehrt tragen sie uns auch auf den Schultern, wenn wir erfolgreich sind. Wir sind froh, dass wir überhaupt so viele Fans haben, mehr als jede andere Mannschaft in dieser Liga. Das dürfen wir nicht verspielen. Ich bin der Meinung, dass wir versuchen sollten, den Karren im nächsten Jahr gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen.
P.S. Warum spielt ein Kai Koitka - ist der nicht Ruhrgebietsjunge ? - bei so einem Bauernverein in Niedersachsen? Wäre auch ein Guter für uns
P.S.2: Man macht es ja nicht oft, aber für einmal muss man auch den Schiri loben. Lutz Wagner zeigte an diesem Abend, warum er einer unserer besten Referees ist. Eine Wohltat im Vergleich zu solchen Pfeiffen wie sein Kollege Gagelmann oder irgendwelche Nobodies aus der 3. und 4. Liga. Warum allerdings gerade Wagner ein Viertliga-Spiel pfiff, bleibt mir rätselhaft.
Zuletzt modifiziert von bosco am 09.04.2009 - 17:40:36
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Wer jetzt noch immer eine Chance auf den Aufstieg wittert, dem ist nicht zu helfen. Wir sollten wirklich aufhören, (in diesem Jahr) davon zu träumen.
Ich bin mir sicher, dass die Hafenstraßen-Atmosphäre sofort zurückkommt, sobald die Erfolgskurve wieder nach oben geht. Das war schon immer so. Die zunehmende Verrohung mancher Fangruppierungen ist allerdings ein neues Phänomen (siehe Schlakke in Bielefeld).
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@ Nicht mehr schweigen kann ich zu unseren Ultras. Diese sind für mich das allerletzte Pack. Die Spieler beim Rückstand lautstark verhöhnen, als Wichser bezeichnen
Also ich habe das so verstanden, dass die Ordner mit gelben Jäckchen (und nicht die Spieler) als W.... bezeichnet wurden, weil sie den Ball nicht zurückwarfen.
Trotzdem habt Ihr mit dem Fanverhalten insgesamt recht, wobei Gesänge wie "Deutscher Meister wird nur der RWE" oder "Wir holen den U-U-E-F-A-Cup" durchaus eine pikante Ironie enthalten, die meiner Meinung nach eine Mannschaft aushalten muss. Dass nach dem 0:2 ebenfalls Frust (aber nur kurz) entladen wurde ("Wir haben die Schnauze voll") ist ebenfalls verständlich. Auch Middendorp sagte hinterher: "Ich kann den Unmut der Leute verstehen" .
Das Spiel selbst war von der kämpferischen Leistung und der Laufbereitschaft okay, allerdings gibt es weiter viele Baustellen. Aber es waren immerhin mal wieder ein paar schöne Ansätze zu erkennen.
Zum Torwart: Mich würde wundern, wenn Matze gegen Worms noch im Tor steht. Das 3:3 geht klar auf seine Kappe, auch sonst verströmte er Unsicherheit pur. Himmelmann sollte eine Chance bekommen.
Denke, in Worms folgt ein weiterer Dreier, aber gegen Münster wird es maximal ein Unentschieden bringen. Schließe mich an, dass am Ende ein Platz zwischen 3 und 5 herausspringen wird, Wirklich wichtig ist das aber nicht mehr.
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"RWE ist ein Verein mit einer Religion."
Super-Spruch von EM - recht hat er!!!!!!!!!
Heute abend 3:0 Sieg vor 5.500 (echten) Fans
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Die jawatt-denn Kollegen haben sicher Recht mit ihrer Analyse zu den Auswüchsen unter unseren "Fans"
Die Frage ist, ob es Mittel gäbe, diese asozialen Elemente entweder gar nicht erst ins Stadion zu lassen oder sie - mit Hilfe der Mehrzahl der vernünftigen Fans und der Ordner - in irgendeiner Form zur Raison zu bringen?
Wenn einer ausländerfeindliche Sprüche vom Stapel lässt oder Affenlaute in Richtung eines dunkelhäutigen Spielers abgibt, wird er ja auch meist von anderen Fans, die drumrumstehen, zur Rede gestellt.
Wenn allerdings wie in WAT geschehen ganze Horden zu wilden Tieren mutieren, haben es Normale-Fans schwer, sie zur Raison zu bringen. Ordner und Polizei müssten in einem solchen Fall von der Laufbahn in den Block kommen, um dem Einhalt zu gebieten. Nur tun sie das in der Regel nicht.
Alles das darf aber nicht davon ablenken, dass diese Gurkentruppe RWE die schlechteste Spielzeit seit Beginn der 1930er Jahre eingebrockt hat und sie allen Grund hat, hart dafür kritisiert zu werden. Gesänge wie "Wir haben die Schnauze voll" oder "Wir sind Essener und ihr nicht" halte ich da ebenso für legitim wie Pfiffe oder andere Arten der Protestbekundung.
Die Grenze wird überschritten im Fall Mölders oder in Fällen, in denen Spieler wie Mölders und Kühne genug standing haben, an den Zaun zu gehen, und dort dann angespuckt oder sonstwie beleidigt zu werden. Beim Fertigmachen einzelner Akteure wie Kioyo oder jetzt Pagano haben wir leider auch eine unrühmliche Tradition.
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Sehe ich auch so - 0:3 zuhause gegen Mainz, das ist in der Tat schwach.
Aber RWE jetzt nur noch Neunter in der Tabelle
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Unabhängig von den schlechten Leistungen unserer eigenen Truppe zeigt ein Blick auf die aktuelle Tabelle, dass nun VIER ZWEITVERTRETUNGEN die Tabellenspitze regelrecht blockieren.
Daran wird sich in den nächsten Jahren - falls der DFB dieser Entwicklung weiter tatenlos zusieht - nichts ändern. Das heisst: RWE braucht schon das Glück, über eine komplette Sason eine echte Übermannschaft zusammenzubekommen, um diese auch in Zukunft bestens ausgebildeten, ehrgeizigen und ohne wirklichen Erfolgsdruck kickenden Teams vielleicht endlich einmal hinter sich zu lassen. Aber das kann Jahre dauern, und das werden Sponsoren und Fans nicht mitmachen.
Wir im Westen sind durch die B-Mannschaften der Bundesligisten LEV, Köln, DO aber auch BO und GE natürlich besonders betroffen, Kommt dann noch - wie im nächsten Jahr - Saarbrücken hinzu, wird es nochmals schwerer mit dem Aufstieg.
Daher bin ich sehr vorsichtig, was unsere Chancen für das zweite Jahr Regionalliga angeht. Dieser zweite Abstieg infolge war das schlimmste Unglück, das RWE überhaupt passieren konnte. Und einen Teil der Schuld tragen Spieler wie Güvenisik oder Guie-Mien, die beim alles entscheidenden Spiel gegen Lübeck einfach nicht gewinnen wollten.
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@ Willi Lippens 3000
Danke für Deine Bemerkungen - endlich mal jemand, der meine Beobachtungen bezüglich der UEs teilt.
@ Peleus Sohn
Schade, dass Du nicht mit einem Satz auf meine Gedanken eingegangen bist. Gerade eine klare Differenzierung ist doch zu diesem Thema gefragt, nach dem Motto: Ultra nicht gleich Ultra.
Vielleicht nur noch eine Frage: Was würde denn - mal ganz ehrlich - in der Turnhalle für eine Stimmung ohne die von Dir so diskreditierten Ultras GE herrschen? Wer aus dem Event-Publikum gibt sich denn dazu herab, irgendwelche Schlachtgesänge anzustimmen?
Tja, und das Kribbeln vor einem RWE-Spiel ist auch bei mir weitgehend verschwunden. Gut für die Nerven und den Blutdruck, aber andererseits auch traurig. Denn was sich breitmacht - auch in WAT - ist eine allgemein hämische Stimmung, bei der die eigene Mannschaft noch verhöhnt wird. Das ist noch viel schlimmer, als wenn alle nur schweigen würden.
Lorant - nein Danke. Dann lieber den Super-Mario aus Trier loseisen. Straftraining Nachts um zwei Uhr, nicht schlecht!
Zuletzt modifiziert von bosco am 02.04.2009 - 17:22:38
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Da ist er ja auch schon wieder weg......
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@ Namen werden als potenzielle Kulm-Nachfolger genannt - so Ernst Middendorp, zuletzt bei Changchun Yatai, chinesischer Erstligist.
Darüber schrieb ich ja schon letzte Woche - und wurde dazu von ein, zwei usern in diesem Forum blöd angemacht, weil sich die Meldung auf das Köln-Spiel bezog. Also demnächst erst mal die Fre.. halten, ehe Ihr hier lospoltert. Denn die Sache scheint sich ja zu konkretisieren. Das wäre dann der Typ "harter Hund"....
Der Verteufelung der Ultras muss hier auch einmal entschieden begegnet werden. Was dazu auf den letzten Seiten alles geschrieben worden ist, geht zum Teil weit an der (Essener) Realität vorbei. Zu den Ultras GE kann ich nichts sagen - denke aber auch, dass ohne sie die Stimmung in der eisigen Turnhalle noch mieser wäre. Da ist es doch ohne die Stimmungsmacher von der Stehtribüne sonst so ruhig, dass man eine Stecknadel fallen hören kann.
Wie ich die auf der Osttribüne stehenden Essener Ultras seit vielen Jahren erlebt habe, ist die Mehrzahl dieser meist jugendlichen Fans weder asozial noch ungebildet. Ganz im Gegenteil benehmen sie sich weitaus besser als ihr Ruf und sorgen oft als einzige im Stadion für einen vernünftigen support. Es stimmt auch nicht, dass sie nur "zwei, drei Lieder" im Programm haben, wie Motley hier geschrieben hat. Holt Euch mal vor dem Spiel die lesenswerte Kurven-News am Ultras-Stand - dort steht in jeder Ausgabe der Text eines neuen Liedes drin. Dazu durchaus feinsinnige und tiefgründige Analyse zur Fanszene im Allgemeinen.
Es stimmt jedoch, dass es Gruppen gibt, die die Ultras an Bösheit übertreffen wollen. Oft genug fällt - wie in WAT gehört - auch der Ruf "Scheiss Ultras". Das war in der Stehplatzkurve, wo die Spieler nach dem Spiel auch am übelsten angepöbelt wurden.
Ich erinnere mich auch noch ganz genau an das Lübeck-Spiel - es waren in der Mehrzahl Leute von der Nordtribüne, die auf das Spielfeld störmten.
Das wichtigste aber ist, den Begriff ULTRA nicht pauschal negativ zu deuten, wie es hier der gelehrte S05-PELEUS in seinem pseudo-wissenschaftlichen Traktat unternimmt. Ultras in Italien, wie die von Lazio Roma oder anderen dortigen Vereinen, haben vereinsintern so viel Macht angehäuft, dass sie den gesamten Fanartikel und Merchandising-Verkauf dominieren und so die Politik des Präsidiums stark beeinflussen. Zugleich liefern sie sich bei Auswärtsspielen Schießereien mit der Polizei und rivalisierenden Fangruppen - wobei es auch schon einmal Tote zu beklagen gibt. Zugleich sind viele auch rechtsradikal verblendet.
Im Vergleich zu solchen Elementen sind die Ultras Essen mit Verlaub gesagt reinste Waisenknaben.
Abschließend bleibt mir noch zu sagen, dass ich es absolut schwach finde, dass manche Spieler nun den Fans eine Mitschuld an der sportlichen Talfahrt geben. Wie schon jemand hier im Forum sagte: Wir sind jahrelang in Vorleistung gegangen, haben die Mannschaft bei Auswärtsspielen in großer Anzahl unterstützt, haben bei Top-Heimspielen für die typischen Hafenstraßen-Atmosphäre gesorgt und der Mannschaft nach schlechten Leistungen auch schnell wieder verziehen . Dass nun, im schlechtesten Jahr der RWE-Vereinsgeschichte (erst einmal seit grauer Vorkriegszeit spielte RWE in einer vierten Spielklasse und wird es erstmals nicht schaffen, sofort wieder aus dieser aufzusteigen) einigen Fans - seien es Ultras, irgendwelche Bekloppten oder halt auch"normale" Fans wie ich - mal Dampf ablassen müssen, ist nur menschlich.
Und jetzt schaun mer mal, ob Bielefelds Jahrhundert-Trainer die Ärmel hochkrempelt, um den Stall auszumisten.
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