PeleusSohn Zum letzten Mal aktiv: 13. August 2013 - 16:01 Mitglied seit: 28. September 2004 Wohnort: Essen
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Schalke 04-Sportlich
Moin, Crispys! Moin, Schalker! [quote=crispys] aber viel wichtiger ist die Verkleinerung und Kostensenkung des Kaders.[/quote] Das Problem ist nicht neu und fällt eher unter die Kategorie der insgesamt zu entspannenden Finanzlage. Ich mutmaße, daß sich Felix Magath mit seinen bislang getätigten Neuverpflichtungen etwas zurückhaltender gezeigt hätte, wenn die momentane Tabellensituation keine berechtigten Hoffnungen auf ein Erreichen der internationalen Plätze machen würde. Durch die überraschend gute Vorrunde hat sich eine Chance aufgetan, die so nicht erwartet werden konnte, aber andererseits auch nicht fahrlässig ungenutzt bleiben darf. Die Konkurrenz wirkt nicht gerade übermächtig, und ob die Bayern automatisch zu einem fulminanten Endspurt ansetzen werden, Leverkusen nicht wie gewohnt einbrechen wird und Bremen oder der HSV zu alter Stärke zurückfinden können, bleibt Spekulation. Wer wollte da angesichts dieser Konstellation von Magath ernsthaft verlangen, die Gunst der Stunde nicht zumindest "theoretisch" zu nutzen...? Beruhigend ist in jedem Fall, daß die getätigten Transfers nicht auf kurzfristigen Erfolg ausgerichtet sind. Mit Kluge, Müller, Edu, Baumjohann und Reginiussen wurde eine Mischung aus erfahrenen und ausbaufähigen Spielern verpflichtet. Damit hat man sich weitestgehend von solchen Profis unabhängiger gemacht, die derzeit zwar noch den Etat belasten, aber in Magaths Konzept keine Rolle mehr spielen. Das Risiko besteht also alleine darin, sich möglicherweise nicht zeitnah von diesen Karteileichen trennen zu können. Das ist eine überschaubare Größe, von der man sich - vollkommen zurecht - nicht hat paralysieren lassen. Ich traue Magath durchaus zu, daß sich einige namhafte Spieler, die einen Vereinswechsel mutwillig blockieren wollen, demnächst im Kader der Regio-Mannschaft wiederfinden werden. Tribüne oder Viertligaspiele - dem Marktwert nicht länger benötigter Profis kann das im Grunde egal sein. Es wird ohnehin schwer genug, willige Abnehmer für diesen Ballast zu finden. Auch für die erfreulich auftretenden Matip, Moritz, Schmitz und Moravek gibt es keine Einsatzgarantie. In einem derart breit aufgestellten Kader wird sich der ein oder andere zwangsläufig mit unpopulären Maßnahmen abfinden müssen. Stimmiger wurde ein Gesamtziel auf Schalke schon lange nicht mehr verfolgt! PS
Schalke 04-Sportlich
Moin, Dirk! Moin, Schalker! Erst einmal gute Besserung! Daß du nicht im Stadion sein konntest (im "richtigen" STADION und nicht im REST EINES STADIONS), sieht man an deiner Bewertung des Spiels. Mir ist nämlich schon im KICKER-Forum aufgefallen, wie sehr sich die Wahrnehmungen von Stadionbesuchern und TV-Zuschauern voneinander unterscheiden. Unstrittig haben die Königsblauen gestern wieder höchst diszipliniert und aufopferungsvoll agiert. Laufbereitschaft, taktische Ordnung und seit Bremen nun auch der Spielaufbau waren sicherlich überdurchschnittlich. Andererseits stellt sich angesichts der Tabellenkonstellation die Frage, wie eine Mannschaft mit einer derart schwer zu definierenden Qualität (???) an der Spitze der deutschen Eliteliga stehen kann... Unterm Strich können 34 erzielte Punkte unmöglich ein Zufallsprodukt sein. Daß Hamburg seine verletzungsbedingten Ausfälle nicht kompensieren konnte und nicht konstant genug war, daß die ehemals ambitionierten Stuttgarter im Kampf um die internationalen Plätze keine Rolle spielen, daß Bayern unter einem neuen Trainer mehr Anlaufschwierigkeiten hatte als Schalke unter Magath, und daß Bremen im direkten Vergleich mit den Königsblauen versagt hat, kann man der Schalker Mannschaft kaum zum Vorwurf machen. Zu Beginn der Saison hat Schalke vom Glück profitiert, in Hoffenheim nicht verloren und in Dortmund nicht unentschieden gespielt zu haben. Das konnte die holprigen Heimniederlagen gegen Freiburg und Wolfsburg ausgleichen und hat der Mannschaft eine Sicherheit verliehen, die in der Folge fast schon zum Selbstläufer wurde. Nicht umsonst spricht auch Magath von eben erwähntem "Glück", das seiner Truppe in die Hände gespielt habe. Gestern war indes "Normalität" angesagt. Mit Mainz war in der Donnerhalle (und es ist tatsächlich wieder UNSERE [b]DONNER[/b]HALLE!!!) ein Aufsteiger zu Gast, der zu keiner Zeit erkennen ließ, daß man an etwas anderes als die eigene Niederlage glauben wollte. Die Erwartungshaltung des Schalker Anhangs, diesen Gegner unbedingt schlagen zu müssen, war deutlich spürbar und erinnerte schon wieder etwas an vergangene Zeiten, als Wunschdenken und Realität für den Riss zwischen Mannschaft und Fans gesorgt hatte. Falls es im TV also nicht so 'rübergekommen sein sollte: Das Publikum war beleibe nicht so zufrieden, wie es die Kommentare der Presse im Allgemeinen vermuten lassen. Vor dem Strafraum der Mainzer wurde erneut behäbig und umständlich agiert. Statt der einfachen Lösung wählten einzelne Schalker Spieler (Rakitic, Holtby und Matip) oft die falsche Alternative und verschleppten so das Tempo für erfolgreichere Angriffe. Der letzte Paß und die letzte Flanke blieben Mangelware. Und wenn individuelle Fehler (Westermann war so gnädig, mal wieder Zeugnis von seinen technischen Defiziten abzulegen!) zu einem Gegentor geführt hätten, wäre das für mich keine Überraschung gewesen. Daß auch unser gestriger Gegner aus diesen Schalker Schwächen keinen Nutzen ziehen konnte, scheint Programm der bisherigen Saison zu sein. Stellt sich die Frage, ob wir uns nun für die Zukunft etwas mehr Spielstärke und Kreativität wünschen sollten, oder doch lieber "nur" eine ähnliche Konstanz wie in der Hinrunde. Denn mit brutal hochgerechneten 68 Punkten würde der Titel nur über Mitsprache des FC Schalke vergeben. Wir Schalker Fans sind genügsam geworden. Das Banner in der Nordkurve hat nach Spielende denn auch folgerichtig zum Ausdruck gebracht, was uns an dieser Mannschaft erfreut: "Eine Hinrunde voller Einsatz und Leidenschaft - weiter so!!!" Frohe Festtage und für das neue Jahr [b]Glück auf[/b]!!! PS
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin, Happo! [quote=Happo] Hauptsache du hast unterschrieben :P[/quote] War mir irgendwie klar, daß dich diese Info "brühwarm" erreicht hat... :P Im Ernst: Meine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber dem Stadionneubau hat sich nicht geändert. Ich war und bin immer noch der Meinung, daß die derzeitige Verflechtung von Verein und Kommune unbedingt hätte verhindert werden müssen, ggf. sogar unter Inkaufnahme denkbar schlimmster Konsequenzen. In Zeiten erzwungener Privatisierungsmaßnahmen, die sich über fast alle Bereiche öffentlichen Engagements hinweg erstrecken, hat der in Essen praktizierte Weg zu einem neuen Stadion anachronistischen Charakter. Die einzig akzeptable - und auch nachvollziehbare - Lösung wäre für mich der folgende Vorschlag gewesen: Der RWE kauft der Stadt Essen das marode GMS für einen symbolischen Euro ab. Das hätte die Kommune einerseits von den inzwischen desaströsen Unterhaltskosten entlastet und den RWE andererseits unter Zugzwang gesetzt, seinem realen "Marktwert" entsprechend für eine private Finanzierung zu sorgen. Der Verein stünde damit in der Verantwortung, die Folgen seines sportlichen und finanziellen Zustandes übernehmen zu müssen, aber immer unter der Maßgabe, diese Situation auch aus eigenem Handeln verbessern und in Zukunft davon profitieren zu können. Möglicherweise nachfolgende Unterstützungen seitens der Kommune (z.B. Bürgschaften und eine umfassende Neugestaltung der Stadionperipherie) wären davon unberührt geblieben, hätten sich jedoch auf genau die Bereiche reduziert, die tatsächlich in die Zuständigkeit der öffentichen Hand fallen. Alles andere ist übelste Bittstellerei! Warum ich trotzdem die Petition unterschrieben habe, hat einen simplen Grund: Verarschen zu lassen braucht sich der RWE ganz sicher nicht! Und "Verarsche" ist es, einem Mieter im wahrsten Sinne des Wortes das Dach über dem Kopf abzureissen und ihn dann im Regen stehen zu lassen! Wenn die Gefahr besteht, daß die Kommune einmal getätigte Zusagen bricht, stehen wir Bürger samt und sonders in der Pflicht, einer unsäglichen Bürokratenwillkür die Stirn zu bieten!!! In diesem Sinne richtet sich meine Unterschrift [b]gegen[/b] das Gebahren der kommunalen Politik. Sie war [b]keine Stimme für den RWE[/b]. Das wollte ich klargestellt haben. ;) Gruß PS
Schalke 04-Sportlich
Moin, Dirk! Es gab tatsächlich Sitzplatzkarten, aber der Oberrang der Westkurve ist nicht ausdrücklich für Gästefans reserviert. Aus anderen Stadien kenne ich es nur so, daß der Gästebereich aus Sitz- und Stehplätzen besteht, zu denen die Heimfans i.d.R. keinen Zutritt haben - zumindest nicht, wenn sie als Fans des gastgebenden Vereins auszumachen sind. Der Freund eines Mitfahrers, den wir vor dem Spiel zufällig im "Taubenschlag" getroffen haben, hatte eine solche Karte, wollte aber lieber mit seinem Anhang in den Steherblock. Darum konnte ich tauschen, und alle waren zufrieden. :P Der Hammer ist in Bremen zur Zeit die "Bewirtung" hinter der Westtribüne. Auch wenn es sich um eine Baustelle handelt, sollte etwas mehr geboten werden als Bier, kalter Glühwein und verschrumpelte Bockwürste. Das war, ehrlich gesagt, unter aller Sau! Im Stuttgarter Provisorium hat's ja auch dazu gelangt, daß wenigstens die Grundversorgung der Gästefans gewährleistet werden konnte. Zu Kuranyi kann es keine zwei Meinungen geben. Ich bin zwar nicht gerade einer seiner größten Befürworter, aber wenn die Mannschaft weiterhin ambitionierte Ziele verfolgen will, wäre ein Verlust Kuranyis ohne gleichwertigen Ersatz aus meiner Sicht ein Desaster. Ich sehe nämlich weit und breit keinen Stürmer, der eine vergleichbare Quote vorzuweisen hätte und finanzierbar wäre. Irgendwelche No-name-Alternativen würden hingegen immer einen gewissen Unsicherheitsfaktor mit sich bringen. Nicht jeder Spieler, den Magath verpflichtet, muß zu einer Granate werden. Gruß PS
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin! [quote=RWE - marvin] (...) bei einem sieg wären bestimmt über 10.000 am freitag gekommen jetzt kann man schon zufrieden sein wenn es 7.000 werden.[/quote] Ich wär' am Freitagabend ja gerne zu diesem hochdramatischen TOP-Derby im "Zweieinhalbtribünenstadion" erschienen, aber leider findet fast zum gleichen Zeitpunkt ein paar Kilometer weiter nordöstlich so'n unbedeutendes Erstligaspiel statt... :P PS
Schalke 04-Sportlich
Moin! Ich habe auf dem neuen Oberrang der Westkurve gesessen und in meinem ganzen "Fußballfanleben" noch nicht so gefroren, wie gestern Abend in Bremen. Der Wind zog direkt von der Weser über die unüberdachte Tribüne - und das bei gefühlten Minustemperaturen... Zum Spiel: Für mich war es imponierend, mit welchen überschaubaren Mitteln man die körperlichen Leichtgewichte Marin, Hunt und Özil quasi neutralisiert hat. Außerdem wurde deutlich, wie sich die natürliche Systemschwäche einer Mittelfeldraute aufdecken und ausnutzen lässt: Man stelle eine vermeintliche Doppelsechs (Matip und Rafinha) gegen die einfach besetzte zentraldefensive Position in der Raute des Gegners (Frings), bleibe auf den Außenbahnen defensiv konsequent besetzt, rücke jeweils mit der kompletten Mittelfeldreihe bei eigenem Angriff vor und schaffe auf diese Art und Weise temporär eine zahlenmäßige Überlegenheit - hohe Laufbereitschaft selbstverständlich vorausgesetzt. Bremen hat auf diese Schalker Taktik kaum oder gar nicht entsprechend reagiert, so daß der gedanklich und physisch nicht mehr allerschnellste Frings fast ständig überfordert war. Werder ist offensichtlich in dem Bewußtsein angetreten, JEDEN Gegner spielerisch beherrschen und besiegen zu können. Das ging gestern gründlich in die Hose! Der Schalker Sieg war nicht glücklich, sondern verdient. Von "ansehnlichem" Fußball sind wir zwar noch meilenweit entfernt, aber "erfolgreich" tut's für den Anfang auch... :P PS
Rund um die Hafenstraße [Archiv 2005 - Juni 2010]
Moin! [quote=lupus] das mit den grünflächen ist weitaus am absurdesten.[/quote] Natürlich ist diese Umfrage "absurd" und zwar so absurd, daß man sie eher in einer Ausgabe zum 1. April vermutet hätte. Ich habe den Verdacht, als wolle sich der zuständige Redakteur über die Fans des RWE lustig machen. Und wenn man (nicht nur hier) ständig liest, wie ungerecht die Verteilung öffentlicher Gelder angesichts der Unterstützung für andere Kulturbereiche (Aalto, Folkwang) doch sei, liegt der Grund auf der Hand: Wäre der Plebs im antiken Rom danach befragt worden, ob man den Bau des Kolosseums oder die Wiedererrichtung der Bibliothek von Alexandria wünsche, hätte es in dieser Bevölkerungsgruppe ganz sicher auch keine zwei Meinungen gegeben. Einen Stadionneubau mit der Pflege öffentlicher Grünanlagen auf eine Stufe zu stellen entbehrt jedenfalls nicht einer gewissen Komik. Soviel Sinn für Humor sollten auch die eingefleischtesten RWE-Fans aufbringen können - sofern sie vor lauter Euphorie über sagenhafte 3000 Petitionsunterzeichner den Blick für die Realität noch nicht gänzlich verloren haben! PS
Schalke 04-Sportlich
Moin! So langsam ist meine Wut über die Niederlage in Gladbach verflogen. Wut? Ja! Denn der Verlauf besagten Spiels war keine Zwangsläufigkeit, gegen die man sich nicht erfolgreich hätte wehren können. Es wurden Fehler gemacht - von Mannschaft und Trainer. Und genau hier setzt meine Kritik an. Magath hat nun schon zum zweiten Mal in Folge ein Mittelfeld auf den Platz gestellt, das keinen höheren Bundesligaansprüchen genügt. Doch während er diesen Fehler im Spiel gegen Hannover noch zur Halbzeit durch entsprechende Umstellungen korrigieren konnte, waren in Gladbach mit der Auswechslung von Rakitic die alternativen Optionen auf mehr Kreativität bereits frühzeitig erschöpft. Moravek durfte ganze fünfzehn Minuten der zweiten Halbzeit unter Beweis stellen, daß ein Abstaubertor im vorangegangenen Spiel noch keine hinreichende Reputation für die Rolle des Spielgestalters ist. Die ebenfalls eingewechselten Lewis Holtby und Halil Altintop konnten den vollkommen überforderten und erneut desorientiert wirkenden Westermann auf der linken Angriffsseite nicht wirkungsvoll entlasten, zumal Westermann selber durch seine zahlreichen Stockfehler und seine mangelnde Spielübersicht jeden Hauch einer Chance zunichte machte. Dabei war jedem Beobachter spätestens zur Mitte der ersten Halbzeit klar, daß erfolgversprechende Angriffe nur über die linke Seite vorgetragen werden konnten. Der viel zu langsame Spielaufbau der Schalker brachte Gladbach immer wieder in eine günstige Verteidigungsposition, die mit den vorhandenen spielerischen Mitteln einfach nicht zu überwinden war. Konnte Rakitic gegen Hannover noch davon profitieren, daß die Außenbahnen konsequent besetzt blieben und sich daraus gleich mehrere Anspielstationen für ihn ergaben, blieb ihm in Gladbach bis zu seiner Auswechslung immer nur der Weg durch die Mitte. Eine Aufgabe, von der man weiß, daß er sie mangels eigener Fertigkeiten unmöglich lösen kann. Es ist auffällig, mit welcher Regelmäßigkeit Schalke die ersten Halbzeiten einer jeden Begegnung verschläft. Die jeweiligen Aufholjagden waren bei aller emotionalen Wahrnehmung letztlich nur Augenwischerei. Sie wären nämlich unnötig gewesen, wenn die Spieler zwischenzeitlich gelernt hätten, die bekanntermaßen grundsätzlich fehlende Durchschlagskraft des Mittelfeldes von Anfang an durch eine höhere Laufbereitschaft und ein offensiveres Agieren auf den Flügeln auszugleichen. Diese unerklärliche Zurückhaltung von Rafinha, Westermann, Schmitz und Moritz, die in der Hauptsache für Vorstöße über die Außenbahnen verantwortlich sind, hat in der jüngeren Vergangenheit stets für ähnliche Spielverläufe gesorgt. Es hat fast den Anschein, als habe die Mannschaft unbewußt verinnerlicht, jede erste Halbzeit sei ein rationales Taktieren, wie man sich den Gegner zurechtlegen könne, anstatt ihn unter Druck zu Fehlern zu zwingen: Der Trainer wird's durch Umstellungen schon irgendwie richten... Magath selber leistet dieser Annahme indes reichlich Vorschub. Konnte ein Spieler in der vorangegangenen Partie überzeugen, erhält er (meistens) am kommenden Spieltag eine Chance in der Startformation (siehe Matip oder Rakitic). Auch taktische Umstellungen, die sich bewährt haben (Schmitz im Mittelfeld statt als Außenverteidiger), werden in der Regel zur Neuauflage. Zeigen solche Maßnahmen jedoch nicht unmittelbare Wirkung, werden sie spätestens zur Halbzeit des nächsten Spiels unter Garantie wieder über den Haufen geworfen. So entwickeln sich weder Automatismen, noch Selbstbewußtsein - und die taktischen und personellen Wechselspielchen beginnen von vorne. Natürlich muß Magath den Kader ausmisten, neu ordnen und nach seinen Vorstellungen zusammenfügen. Daß dieser Prozess nicht im Handumdrehen zu bewerkstelligen sein würde, war und ist keine Frage. Doch angesichts der überraschend positiven Tabellenkonstellation sollte Magath nicht immer nur die Mittelfristigkeit seiner Ziele in den Vordergrund rücken. Die Chance auf ein Festsetzen an der Tabellenspitze kann nämlich auch eine Eigendynamik entwickeln, die man nicht zwingend und unaufhörlich ins Reich der Träumereien verweisen sollte. Etwas weniger Jugendwahn, etwas mehr Kontinuität in den Aufstellungen, etwas mehr Enthusiasmus in den ersten Halbzeiten - so schwer kann es doch nicht sein, die günstige Gelegenheit des Augenblicks beim Schopf zu fassen und das "Gesamtprojekt" trotzdem nicht aus den Augen zu verlieren! Gladbach war beileibe keine Hürde, an der man scheitern musste. Diese hausgemachte Niederlage hätte mühelos verhindert werden können. Dazu hätte es allerdings des Mutes bedurft, einen Westermann auszuwechseln, dessen Position mit Schmitz zu besetzen und Holtby konsequent auf die linke Außenbahn zu beordern. Hoffentlich ist Magath nicht so starrsinnig, an seinem derzeit völlig indisponierten Kapitän festzuhalten! Das wäre auf Dauer nämlich ein Signal, das vieles erschweren könnte... PS
Schalke 04-Sportlich
Moin, Schalker und Nichtschalker! Damit wir uns nicht mißverstehen: Ich bin mir über die Notwendigkeit und die Konsequenzen des sich gerade vollziehenden Umbruchs vollständig im Klaren. Die sportliche Situation überrascht positiv, der finanzielle Zustand bessert sich zusehends. Mit Magaths ordnender Hand und der neuen, angenehmen Zurückhaltung ehemaliger Lautsprecher aus der Vorstandsetage scheint die mittelfristige Perspektive nicht mehr ganz so düster zu sein, wie noch vor wenigen Monaten angenommen werden musste. Zu dieser Entwicklung kann es keine zwei Meinungen geben und umso weniger, als der wiederentdeckte Jugendwahn auf Schalke sogar zu einer nie dagewesenen Solidarität der Fans mit ihrer Mannschaft gesorgt hat. Wenn ein Matip in schauerlichster Anfängermanier den Ball zum größten Feind erklärt, lässt sich ihm nämlich zumindest nicht nachsagen, dafür noch ein unangemessenes Millionengehalt zu kassieren. Doch das bedient allenfalls eine oberflächliche Folklore! Unterm Strich wird auch für den Schalker Anhang irgendwann wieder der zählbare sportliche Erfolg zur Meßlatte für das Magath'sche Wirken. Und das könnte dann bereits der Fall sein, wenn der Eindruck entstünde, daß Magath den Altersdurchschnitt seiner Mannschaft aus reinem Spaß an der Freude auf Rekordwerte drücken will. Denn die schlechte erste Halbzeit im Spiel gegen Hannover war nicht der Leistung der Akteure geschuldet, sondern der Aufstellung, mit der Magath diese Partie bestreiten wollte. Ein bewußt ausgewähltes und nicht durch Personalnöte erzwungenes Mittelfeld mit Pliatsikas, Moritz, Holtby und Matip bewegt sich schon hart an der Grenze zum gerade noch Nachvollziehbaren. Alle diese Spieler mögen über gewisse hoffnungsvolle Anlagen verfügen, und sie benötigen für ihre Entwicklung auch das Vertrauen des Trainers und dementsprechende Einsatzzeiten. Aber diesen Prozess geradezu brachial zu forcieren und sich dabei dem ständigen Risiko der Überforderung eines ganzen Mannschaftsteils auszusetzen, ist vor dem Hintergrund der letzten Heimspiele mehr als fragwürdig! Gegen den HSV und Leverkusen geriet man in Rückstand, weil die Gegner schlichtweg besseren Fußball gespielt haben. Mit Hannover befand sich Schalke jedoch von Beginn an auf Augenhöhe und konnte trotzdem keinerlei Aktzente im Spiel nach vorne setzen. Wer hätte dafür auch sorgen sollen??? Pliatsikas' spielerisches Vermögen ist - dezent formuliert - "leicht" limitiert. Matip stolpert sich gerade aus der Pubertät. Moritz darf hingegen zwar schon als etwas gefestigter bezeichnet werden, was sich von Holtby hingegen auch mit allergrößtem Wohlwollen noch nicht einmal ansatzweise sagen ließe. Jeder einzelne dieser genannten Spieler wird sich seine Berücksichtigung in der Startaufstellung aus Sicht des Trainers verdient haben. Es kommt jedoch auf die richtige Mischung an, die am letzten Spieltag erst mit der Einwechselung von Ivan Rakitic gegeben war. Vielleicht erfüllt der Kroate die Ansprüche Magaths nur bedingt. Aber selbst wenn seine Laufbereitschaft und sein Defensivverhalten zu wünschen übrig lassen, verfügt er trotzdem über mehr kreatives Potenzial als Moritz, Matip, Pliatsikas und Holtby derzeit noch zusammen. Vielleicht will Magath seine junge Truppe mutwillig in die erste verheerende Niederlage schicken, um ihr die Erfahrung eines solchen Schockerlebnisses zu "gönnen". Es kann ihm nach dem Verlauf der zweiten Halbzeit gegen Hannover aber unmöglich entgangen sein, diese drohende Zwangsläufigkeit mit einer etwas ausgewogeneren Aufstellung verhindern zu können. Für den formal jüngsten Altersdurchschnitt der Liga gibt's am Ende nämlich noch nicht einmal einen feuchten Händedruck... PS
Plattform Borussia Dortmund
Moin, Gunnar! [quote=Grunsch] Es ist ja auch bekannt das der Kader in der Breite nicht so gut besetzt ist, und wir daher ehe nur über eine durchschnittliche Bundesligamannschaft verfügen, die in dieser Zusammenstellung nicht weiter ausbaufähig ist, das dürfte wohl als erwiesen gelten.[/quote] Dieses Problem kann der BvB nicht exklusiv für sich in Anspruch nehmen: Schau' von Dortmund aus einfach ein paar Kilometer weiter in nordwestliche Richtung, und du hast einen Kader vor Augen, der sich lediglich durch das etwas häufiger in Erscheinung tretende "Glück" vom Zustand des BvB unterscheidet! Du erinnerst dich an unsere Prognose? Schalke und Dortmund befinden sich aufgrund ihrer personellen Voraussetzungen auf Augenhöhe. Doch während Felix Magath in seiner ersten Saison auf Schalke frei Schnauze und unwidersprochen ausmisten kann, wird sich Klopp in der ein oder anderen Hinsicht hinterfragen lassen müssen, da seine "Probezeit" bereits abgelaufen ist. Der "Kloppo-Effekt" des letzten Jahres ist den Automatismen des Tagesgeschäftes gewichen. Die Dortmunder spielen ohne großartige Veränderungen nun schon in der zweiten Saison unter Klopp zusammen. Die Mannschaft wurde im Detail verstärkt (Barrios) und nach Wunsch des Trainers ergänzt (Feulner). Hinzu kommen Aufrücker aus dem eigenen Nachwuchs, was im Grunde auch das Identifikationsbedürfnis der Zuschauer hinreichend befriedigen sollte. Eigentlich sollte es in Dortmund nach Plan laufen, denn auf die immer noch vorhandenen ökonomischen Verwerfungen lässt sich nicht mehr stichhaltig berufen. Für mich ist die Lösung ganz einfach: Dortmund ist tabellarisch und spielerisch auf einem Niveau angesiedelt, auf dem sich auch Schalke mit weniger Glück leicht und locker wiederfinden könnte. Dortmund bietet also lediglich ein realistischeres Spiegelbild des eigenen Vermögens, als es der FC Schalke derzeit tut. Die sportlichen Aussichten sind in beiden Lagern alles andere als rosig! PS

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