| Regionalliga: Offener Brief bittet DFB zum Dialog |
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[quote]Gladiatorenspiele im 21. Jahrhundert[/quote]
Eine sehr treffende Umschreibung für alles was auf dem Platz und um den Platz herum in heutiger Zeit abläuft.
Ein Dialog ist dem Boykott deutlich vorzuziehen, nicht nur inhaltlich sondern auch zeitlich. Wer auf Deeskalation bei den Fans zielt, sollte sich auch gegenüber dem DFB stets kooperativ und deeskalierend verhalten. Schalten die Herren am längeren Hebel erst einmal auf stur, dann verlaufen noch einige Initiativen im Sand bis zur nächsten möglichen Annäherung.
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| Köln: Viktoria-Boss Wernze schießt gegen den DFB |
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[quote]Solche Leute machen den Fußball kaputt[/quote]
Das sehe ich anders. Solche Leute wie FJW, aber auch Hopp, Kind, Mateschitz, Hofmann, oder Evonik, VW, Daimler, Allianz, Adidas, Audi, Bayer, u.s.w. tragen Sorge dafür, dass deutsche Vereine nicht von denen in den europäischen Top-Ligen abgehängt werden – in der Basis wie auch auf höchstem Niveau. Was den Fußball kaputt macht, dass sind radikalisierte gesellschaftliche Tendenzen, Verwässerung von Wettbewerben, Überschwemmung mit spannungsarmen Spielen, intransparente WM-Vergaben/ Schiedsrichterentscheidungen, .... und ....
[quote]1860 lässt grüßen[/quote]
.... schwarze Schafe, die es in jeder Branche gibt.
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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10 Spiele sind schon viel, im günstigen Fall nur einmalig für längere Zeit. Lohnenswerte Investition. Eine Reduktion der RL auf 16 reduziert die Spieltage um 4. Es bliebe mehr Spielraum für Verbandspokal- und zeitnahe Nachholspiele.
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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Mit den Denkansätzen, die der DFB ins Spiel gebracht hat, ließe sich arbeiten: Wenn Relegation, dann Jeder gegen Jeden in Hin- und Rückspiel. Nachteil: Mehrbelastung. Vorteil: deutliche Druckentnahme, mehr Möglichkeiten die Saisonleistung abzurufen bzw. ein Katastrophenspiel zu korrigieren.
Der andere Ansatz, eine zweigeteilte 3. Liga. Vorteil: 6 Ab- und Aufsteiger. Nachteil: lässt sich schwerer vermarkten
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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@ Hotte:
Ich BIN das Archiv ;)
@ Hattenberger:
fein von dir zu lesen! Mit der linksrheinischen Seite einträchtig nebeneinander gegen Windmühlen anzutreten, das gibt es nur in Köln :)
Vielen Dank für deinen Blick auf das Tafelsilber beider Vereine. Viktoria ist in der Jugend ähnlich breit aufgestellt (in 12 Altersklassen vertreten), leistet wie Fortuna einen übermenschlichen Beitrag zu Erziehung in unserer Gesellschaft, Integration. In den 80ern galt Viktoria mit 20 Juniormannschaften und rund 400 Junioren als größte Ausbildungsstätte des dt. Fußballs. Tradition setzt sich hier fort, nur nicht in herausragender Stellung.
6 Stadtderbies (egal ob im Stadtwald, in Köln-Chorweiler oder Köln-Troisdorf ;)) in den Junior-Bundesligen würde ich sehr begrüßen. Schade, dass es diese Saison in A und B nicht funktionieren wird, aber wenn ihr die Klasse in der C haltet, könnte das noch was werden. Es steht dort auf Viktoriaseite nur noch die Alemannia im Weg. Wieder so eine Relegation.
Respekt und Anerkennung Meinerseits (als ehemaliges dfc-Mitglied) könnt ihr auch sicher sein.
@Tütenkleber:
Je mehr Argumente serviert werden, um deine Schrotflintentaktik zu entlarven, desto gleichergesetzt mit Arroganz? Eine herausfordernde Rechnung. Das kann ich ab. Wie auch eine weitere Saison in der Schweineliga im Top-Favoritenstatus.
Zuletzt modifiziert von neigefraiche am 03.06.2017 - 14:52:32
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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Dem kann ich nur zustimmen. Fehlt in einem Verein die Leidenschaft, ist er nicht existenzfähig. Einem Vereinsverantwortlichen (sei es haupt- oder nebenamtlich) vom Rasenfußball über den Tischfußball bis hin zum Karnevalsverein Leidenschaft abzusprechen ist wie ein Schlag ins Gesicht, für jeden.
Wie schwer es Viktoria in der Kölner Ballsportlandschaft hat verdeutlichen noch einmal folgende Zahlen:
Der 1. FC Köln steht mit seinen knapp 90.000 Mitgliedern über allem. In der Weltrangliste der größten Vereine auf Platz 14, unmittelbar hinter Flamengo Rio de Janeiro und Real Madrid. Als dritthöchstplatzierte Mannschaft in Köln behauptet sich Viktoria immerhin in der 4. Liga mit Ambitionen für höher, nach Drittligist Fortuna mit Ambitionen die Klasse zu halten.
Nehmen wir mal die viertgrößte Stadt in NRW, Essen, ebenfalls eine anerkannte Sportstadt in Deutschland. Der größte Verein ist RWE mit 5.000 Mitgliedern, beheimatet in der 4. Liga. Es folgt der zweithöchstplatzierte Schwarz-Weiss Essen in der 5. Liga (2.400 Mitglieder) und der FC Kray (wie Viktoria dritthöchstplatzierter Fußballverein der Stadt) in der 6. Liga.
Die Sportstadt Köln unterhält außerhalb des Fußballs insgesamt weitere 10 Ballsportvereine, die sich in den höchsten beiden Ligen Deutschlands tummeln. In Essen sind es nur weitere 4, darunter der zweitgrößte Verein Essens, TUSEM (3.000 Mitglieder). Darüber hinaus Randsportarten wie American Football (Assindia Cardinals, 1. Liga), Rugby (Grashof Club, 2. Liga) und Lacrosse (Pirates, 2. Liga), allesamt nicht von internationaler Bedeutung.
In Köln sieht das im einzelnen so aus, dass
- die Kölner Haie (Mitgliederzahl unbekannt, füllen aber seit 1998 die Arena im Schnitt mit 12.000 Zuschauern),
- die Feld-/Hallen-Hockey-Vereine Rot-Weiss (2.000 Mitglieder, 1. Liga), Blau-Weiss (1.300, 2. Liga) und Schwarz-Weiss (1.100, 2. Liga),
- die Rheinstars (mitgliedsstärkster Basketballverein Deutschlands, 2. Liga)
- und in den Randsportarten American Fottball (Crocodiles, 1. Liga; Falcons bis 2015 1. Liga), Rugby (Crusaders, 2. Liga) sowie Baseball (Cardinals, 1. Liga)
mit mehr oder weniger internationaler Bedeutung Zuschauer und Mitglieder an sich binden.
Gut, es gibt außer Ballsport noch mehr, beispielsweise 25 Essener Segelvereine (3.400 Mitglieder) und die Essener Angelfreunde (800 Mitglieder). In Köln konkurrieren beispielsweise rund 480 kannibalisierende Karnevalsvereine, darunter mehr als 100 Karnevalsgesellschaften (460 Mio. EUR Umsatz im Jahre 2009 durch den Kölner Karneval generiert), die am begrenzten Budget eines Kölner Event-Junkies mächtig kratzen.
Der Kölner ist Teil einer Multi-Event-Gesellschaft geworden. Mit Köln-Marathon, Rund um Köln, Final Four, Weltmeisterschaften im Eishockey und Handball, Cologne Pride, Kölner Lichter, Musik Triennale, Summerjam (größtes Reggae-Spektakel Europas) und LitCologne ist der Markt noch lange nicht gesättigt. Die kleine Viktoria mit 4.-klassigem Fußball hat noch viel Basisarbeit zu leisten, um sich in der Rangliste weiter nach oben zu befördern und aus den abfallenden Krümeln ein Törtchen backen zu können. Eines der Mittel ist aufzusteigen und Fortuna auch in der Ligazugehörigkeit zu überholen. Das Zuschauerpotenzial ist schon seit jeher höher einzuschätzen.
Da kann man mit Viktoria nach heutigem Stand schon mehr als zufrieden sein.
Zuletzt modifiziert von neigefraiche am 03.06.2017 - 11:23:37
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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@Grave: sehr fein ausgeführt!
@Red: jetzt dreh mir nicht in deiner Verzweiflung das geschriebene Wort auf dem Papier um!
Dann halt nochmal etwas deutlicher: DU hast mit deinem zitierten Kollegen 2 Töpfe aufgemacht: Den mit Herzblut und Sport, und den mit Geldgebern. Oder anders: Topf 1 mit gut, Topf 2 mit böse, oder anders: Topf schwarz und Topf weiß. Mit meinem Beitrag habe ich euch eurer Illusion und Fake News berauben wollen, dass Jena mit seinem Geldgeber (und erworbenen Eigentumsanteilen) in den ersten Topf gehört und Viktoria in den zweiten. Projiziere jetzt nicht deine Zweitopf-Denke auf meine, die hier gar nicht Thema sein soll.
Zuletzt modifiziert von neigefraiche am 03.06.2017 - 04:15:32
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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Selbstverständlich erkläre ich die beiden Töpfe:
Der eine Topf, in dem viel Zeit und Herzblut investiert wird, ohne Geldgeber, ist leer, und nicht wie angenommen werden soll mit Jena gefüllt. Der andere Topf, in dem Geld investiert wird, ist angefüllt u.a. mit Jena und Viktoria.
Zu mehr habe ich im obigen Beitrag der Vollwissenheit nach bestem Gewissen nicht beigetragen :)
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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[quote]Fußballgott sei Dank, dass nicht noch ein weiterer Retortenverein nach oben gelangt. Diesen künstlichen Verein mit seinem Geldgeber und seinen beiden Wunderlichen braucht der Sport nicht[/quote] [i]Brückenschänke[/i]
[quote].. aber es war ein Sieg für den Sport und all diejenigen, die viel Zeit und Herzblut investieren damit ihr Verein in der RL überleben kann... [/quote] [i] Red1907[/i]
Das sind ja mal zwei niedliche Sprüche. Auf Sand gebautes Halbwissen, Unwissen, oder Naivität, oder von allem etwas, oder gezielte Fake News verbreiten um erneut gegen Viktoria zu hetzen?
Es folgen Zitate aus [i]wikipedia[/i] (Stichwort Werksteam und Stichwort FC Carl Zeiss Jena) und aus [i]faszination-fankurve.de[/i]
[quote]FC Carl Zeiss Jena – gegründet 1903 als reine Werksmannschaft von Carl Zeiss[/quote]
[quote]Bei der Mitgliederversammlung im September 2007 wurde die Ausgliederung der ersten und zweiten Mannschaft in die FC Carl Zeiss Jena Fußball Spielbetriebs GmbH beschlossen[/quote]
[quote]..haben mehrere Klubs mehr als 50% ihrer Anteile an Unternehmen oder Privatpersonen verkauft, halten aber weiterhin mehr als 50% der Stimmanteile, um die 50+1-Regel zu erfüllen. Beispiele dafür sind Borussia Dortmund (94,57% im Fremdbesitz), TSV 1860 München (60% Hasan Ismaik), [b]FC Carl Zeiss Jena (95% Staprix NV; 5% e.V.)[/b][/quote]
[quote]Stimmenverteilung 50,02 %: e. V., 49,98 %: Staprix NV[/quote]
[quote]Roland Duchatelet ist seit Jan/2014 Investor beim FC Carl Zeiss Jena .. Letztlich stieg er mit seinem Unternehmen „Staprix“ für 2 Millionen Euro in die „FC Carl Zeiss Jena Spielbetriebs GmbH“ ein und erwarb damit 95% der Geschäftsanteile (somit im Grunde 95% des Teams und aller anderen Mittel der GmbH) sowie natürlich 49,98% der Stimmenanteile aus den Händen unseren eingetragenen Vereins .. Roland Duchatelet (R.D.) ist ein schwerreicher Belgier, dort angeblich unter den Top10 gelistet.
Bevor R.D. seine Fühler nach Deutschland ausstreckte, war er bereits Anteilhaber bzw. Besitzer der beiden belgischen Vereine VV Sint-Truiden und Standard Lüttich. Weiterhin besaß er bzw. sein Sohnemann schon große Anteile am ungarischen Erstliga-Hauptstadtclub Ujpest Budapest. Duchatelet stieg 2003 bei VV Sint-Truiden als Präsident und Mäzen ein .. Den Kontakt nach Jena gewann der Monsieur über ein ihm gehörendes Unternehmen in Erfurt .. Roland Duchatelet hat aber noch mehr vor, denn in kürzester Zeit vermeldeten die Medien den Kauf des englischen Traditionsclub Charlton Athletic aus dem Südosten Londons. Und es ging Schlag auf Schlag weiter, denn wenig später reihte sich auch der spanische Zweitligist AD Alcorcon aus Madrid in die Vereinssammlung ein. Es soll nicht der letzte Anknüpfungspunkt der Netzes sein…so ist auch sein Interesse an vergleichbaren italienischen und portugiesischen Clubs kein Geheimnis mehr[/quote]
Während der Live-Übertragung wurde heute vermeldet, dass Duchatelet sein Engagement bei Standard Lüttich beendet habe.
In der Tat, ein Sieg für den Sport. Jena hat auf neuen Wegen das Ziel 3. Liga erreicht, gegen den erbitterten Widerstand einiger Fans und Mitglieder. Heute jubeln alle einträchtig nebeneinander. Und das verbindet Jena mit Viktoria. Erreicht allerdings auf Kosten von 95% Gesellschaftsanteile, die verkauft werden mussten. Das verbindet Jena mit Viktoria nicht, denn Viktoria gehört noch immer sich selbst.
Zuletzt modifiziert von neigefraiche am 02.06.2017 - 00:24:55
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| Relegation: Viktoria scheitert in Jena - Ahlen sicher abgestiegen |
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Sorry, Ahlen, es war knapp, sehr knapp.
Unter den gegebenen ungünstigen Umständen hat Viktoria heute ein gutes Bild abgegeben. Die Einstellung passte dieses Mal bei allen Akteuren. Antwerpen hat eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen geschickt, die mit etwas mehr Sahne und einem feineren Torriecher Jena hätte in die Knie zwingen können. Respekt vor Candan, der sich bei seinem letzten Auftritt für Viktoria wieder vorbildlich reingeworfen hat. Golley mit etwas Pech am Stiefel, Holzweiler etwas eigensinnig, Monath mit dem Kühnschen Gedächtnislauf als Solidaritätsbekundung, ansonsten nichts zu Meckern. Konditionell in Top-Verfassung. Auch die Einwechslungen kamen zur rechten Zeit mit den passenden Leuten. Von Fiores Fähigkeiten als IV war ich überrascht. Viktorias druckvolle Spiel über fast 90 Minuten auswärts gegen einen nun Drittligisten lässt erwarten, dass auch in der nächsten Saison Regionalliga West Viktoria unter Vernachlässigung von potenziellen Neuzugängen mehr als ein großes Wort um den Titel mitreden wird. Viktoria hat an Erfahrung hinzugewonnen, das prägt jeden einzelnen, kann in der nächsten Saison Schweineliga nützlich sein.
Jena hat nach oft grenzenüberschreitendem Zweikampfverhalten am Sonntag ein hartes, aber insgesamt akzeptables Maß gefunden (auch wenn Golley das in seinem speziellen Falle anders sehen darf), hat hinten gut gestanden, auch die Fans waren, von unnötigen Pfiffen gegen Golley abgesehen, ein faires Publikum, wie man das aus der Ferne zumindest beurteilen kann. Selbst der Kommentator des MDR ist in Sachen Fachkompetenz und auch Objektivität dem des WDR vom Sonntag meilenweit voraus. Der WDRler scheint seine Quellen zur Vorbereitung ausschließlich Reveloverblättern entnommen zu haben, während der MDRler wohl selbst mal auf dem Platz gestanden hat.
In Summe ein halber Handschlag für Jena und Gratulation zum Aufstieg, die andere Hälfte bleibt in Köln, wie schon geschrieben, in manchen Dingen bin ich nachtragend.
Mit einer weiteren Saison in der Regionalliga West habe ich keine Probleme: die Besetzung mit RWE, RWO, Alemannia, Bonn, Wuppertal, Uerdingen, Wattenscheid, Paderborn, Rödinghausen und (vielleicht der absolute Knaller) Herkenrath ist ohnehin um Längen attraktiver als sich mit Rostock, Erfurt, Halle, Sonnenhof, Chemnitz, Wehen oder Zwickau auseinandersetzen zu müssen.
In diesem Sinne: Kadermäßig gezielt nachrüsten, um der geballten Masse an Konkurrenz um den Aufstieg entgegentreten zu können und um schon zur nächsten Saison einen absolut drittligatauglichen Kader zu formen. Denn wie schon ganz zu Anfang geschrieben: eine auf wesentlichen Positionen neuformierte, junge Mannschaft mit neuem Trainer Antwerpen braucht mehr Zeit als nur eine Saison sich zu entwickeln. Diese Zeit haben sie jetzt, es gibt keine Vorwände mehr. Viktoria wird der Top-Favorit der Liga und auf den Aufstieg sein! .... wenn die Losfee nicht gerade Cottbus serviert .... Aber auch dafür werden Lösungen bereitstehen. Mit Wunderlich. Wann aufsteigen, wenn nicht mit Wunderlich ....
Viel Vergnügen allen in der fußballfreien Sommerpause!
Zuletzt modifiziert von neigefraiche am 01.06.2017 - 20:04:46
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